Posts by Basti

Tag 7

Die Woche war bisher gut. Gestern legte ich eine Nachtschicht ein und arbeitete bis Mitternacht. Heute gehe ich es langsamer an und recherchiere ein wenig.
Wenn ich an Projekten arbeite, kommen mir oft Ideen für neue Geschichten und würde sie am liebsten sofort anpacken. Ich fange Feuer und werde richtig euphorisch. Da fällt es mir schwer, mich zu bremsen, denn eigentlich schreit alles in mir: »Lass das andere Zeug doch einfach liegen, das hier ist besser!«; »Damit kannst du mehr Silberlinge verdienen.«
Aus Erfahrung wird man klug. Jedes Mal, wenn ich diesen Impulsen nachgegeben habe, lernte ich schmerzhaft, dass es nichts bringt. Früher oder später bleibt man im Sumpf des Unausgegorenem stecken. Ideen müssen reifen, sich entwickeln und deshalb erst an einen kühlen, dunklen Ort lagern. Sobald mich die Flut einer neuen, brandheißen Idee mitreißt, gebe ich ihr nur bedingt nach. Ich lasse ihr Raum, vielleicht einen Tag, so wie heute. Ich recherchiere zu dem Thema, mache ein Mindmap, oder schreibe ein paar Probeseiten. Meistens ergeben sich daraus weiterführende Gedanken, eventuell entdecke ich sogar schon, wo bei der Arbeit am Plot Schwierigkeiten entstehen könnten. Am Ende des Tages werden die Entwürfe, Notizen und das Recherchematerial weggepackt und im Ideenkeller eingelagert. Und glaubt mir, irgendwann ist für jede Idee der richtige Zeitpunkt da. Manche brauchen nur ein paar Wochen, andere wiederum Jahre. Ob das Ganze schließlich was wird, zeigt sich, wenn ihr die Ideen aus ihrem Dornröschenschlaf holt und den Staub abklopft, um eine Probe zu nehmen. Unausgegorenen Gedanken lege ich wieder in ihre Schachteln zurück, aber die reifen Früchte werden geerntet.
Fragt mich nicht, warum ich mit Bildern vom Essen um mich werfe. Eigentlich bin ich satt.

Roman und True Story pausieren heute, dafür wage ich mich in die Unendlichen Weiten des Weltalls, oder auch nicht. Jedenfalls habe ich ein paar Ideen für Science-Fiction und die dürfen sich jetzt entfalten. »Lebe lang und erfolgreich«, wie wir auf Vulkan einst zu sagen pflegten, bevor unser Planet explodierte. Nein, die Geschichte hat nichts mit Star Trek zu tun. Oder doch?

Tag 6

Wer liest das hier? Franzosen? Das ist nicht abwertend gemeint. Aber ich habe einen Kommentar auf Französisch bekommen, der verdächtig nach Viagrawerbung aussieht. Leider bin ich der schönen Sprache unserer Nachbarn nicht mächtig, sonst könnte ich es genau sagen. Wie dem auch sei: »Verdammte Spams!«
Falls das wer liest; bitte lass einen Kommentar da, nur damit ich weiß, dass ich nicht der, »last man on earth«, bin. Schriftsteller sein ist halt ein einsamer Beruf. Was mich daran erinnert, dass ich mich seit November bei dem Regensburger Autorenstammtisch melden wollte. Es steht ganz oben auf meiner To-do-Liste. Ehrlich, ich will mich mit anderen austauschen. Aber mit zwei kleinen Kindern ist man ständig eingespannt, und wenn mal meine Frau und ich einen freien Abend haben wollen, bedeutet es Stress. Also bleib ich lieber daheim.
Jetzt ist es übrigens kurz vor Mitternacht und ich bin immer noch im Büro. Ich habe heute eine Spätschicht eingelegt, um den ersten Korrekturdurchlauf meiner neuen True Story zu beenden. Hey, das ist eine erfolgreiche Woche und sie ist noch nicht vorbei. Nach so viel überarbeiten drückt es mich bereits wieder zum Schreiben. Irgendeine kleine Geschichte oder doch eine Story für mein geplantes E-Book. Weiß noch nicht, mal sehen, was das Morgen bringt. Vielleicht bin ich aber brav und mach weiter. Das heißt, ich tippe die Überarbeitungen am Manuskript in den Computer. Das ist ja auch nicht schlecht und nah am Schreiben.
Verdammt, jetzt bin ich echt müde und will nur ins Bett. Um halb sieben ist die Nacht vorbei. Herrgott, ich freue mich so, wenn die Kinder mal größer sind und länger schlafen. Es kann sich nur um Jahre handeln. Hoffentlich gilt das nicht für mein erstes Buch. Also abgemacht, morgen mache ich mit dem Roman weiter.

Tak-tak. Kutul nan Suk. Das bedeutet gute Nacht bei den Sith auf Bärnak. Aber das ist eine andere Geschichte.

Tag 5

Ich bin gerade richtig stolz auf mich. Erstens habe ich heute Früh ein paar private Sachen erledigt, die ich schon seit Tagen vor mir herschiebe. Zum anderen, und das ist mir wichtiger, habe ich den ersten Korrekturdurchlauf meiner Romanleseprobe beendet. Super, das freut mich wirklich. Ich bin zuversichtlich, dass ich damit was erreichen kann. Besser gesagt, dass ich damit was bei einer Literaturagentur erreichen kann.
Ich rede zwar ständig von meinen Plänen, aber eigentlich habe ich sie noch nicht offen gelegt. Tja, es ist kein Geheimnis, denn in fast allen Ratgebern, die im Titel; »Wie wird man Autor«, stehen haben, ist der gleiche Weg vorgeschlagen.
Schreibe eine Leseprobe, Anschreiben, Kurzvita und Exposé. Kontaktiere erst eine Agentur, die für dich einen Verlag sucht, und beende nach Vertragsabschluss das Manuskript. Wenn du keine Literaturagentur findest, dann bekommst du auch keinen Verlag. Ergo, – fang was anderes an, das vielversprechender ist. Jetzt sei mal dahingestellt, dass das der einzige Weg ist. Fakt ist, dass ich meine Erfahrungen gemacht habe, viel recherchierte und für mich entschlossen habe, dass ich es wie gerade beschrieben machen will. Ich will es von Anfang an richtig machen. Schon alleine, weil ich keine Lust habe, zwanzig und mehr Absagen zu kassieren. Nicht jeder hat das Glück einer Rowling oder eines Fitzek. Klar, ich wünsch mir natürlich, bei einer großen Agentur und einem etablierten Verlag unterzukommen, trotzdem will ich meine Fühler erst regional ausstrecken. Was in unserer Gegend leicht ist, denn dort gibt es genau eine freie Literaturagentin. Sie ist vielleicht nicht die Richtige für mein Projekt. Jedenfalls nicht für mein Aktuelles, aber normalerweise verfügen Agenturen über Netzwerke. Selbst, wenn die Agentin mein Manuskript ablehnt, kann ich mich mit ihr treffen und eventuell vermittelt sie mir einen passenden Kontakt. Ich werde es sehen. Wie auch immer, ich spüre gerade, dass es vorwärtsgeht und sich meine Geduld bezahlt macht. Immer einen Schritt nach dem anderen, daran erinnere ich mich täglich.
Was wollte ich heute eigentlich noch erzählen? Hm, ich weiß es nicht. Egal, was gesagt ist, ist gesagt. Ka-kamala. Long days and good nights!

Tag 4

Ich wünsche mir manchmal einen Mentor. Einen Gandalf, der mich bei der Hand nimmt und auf den rechten Weg bringt. Nein, der mich packt und ins Ziel trägt. Es kommt mir oft so unendlich schwer vor, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Und wenn man sich für was entschlossen hat, zweifelt man daran. »Verflixte Sieben«, wie mein Hauptcharakter im aktuellen Roman so schön zu schimpfen weiß.
Dabei rede ich jetzt gar nicht vom Schreiben, also vom Handwerk selbst, sondern vom Drumherum. Wie organisiere ich mir meinen Schreibtag? Wie bringe ich Arbeit, Familie und die alltäglichen Herausforderungen unter einen Hut? Wie schaffen es andere, das Gleichgewicht zwischen sozialer Verantwortung und künstlerischer Selbstentfaltung in der Waage zu halten? Wie akzeptiert man sich als Künstler?
Ein Treffen mit einem altgedienten Federschwinger wär mal eine tolle Sache, (mein Favorit wäre Stephen King). Einfach auf der Couch sitzen, Kaffee trinken und über die Arbeit quatschen. Dabei interessiert es mich gar nicht, wie er, (oder sie), auf seine Ideen kommt. Wie er seine Handlungen entwirft, mit Blockaden umgeht, oder was sonst die typischen Fragen sind, die ihnen gerne gestellt werden. Ich will wissen, wie sie ihren Alltag gestalten? Wie sie die Disziplin bei ihren Projekten einhalten? Wie viel Freiraum sie sich geben? Ob sie noch Hobbys nachgehen, oder nur fürs Schreiben leben. Wie sie ihrer Familie gerecht werden und trotzdem erfolgreich veröffentlichen. Solche Sachen eben, für alles andere gibt es Ratgeber. Manche sind gut, andere schlecht. Ich habe Viele gelesen und irgendwann festgestellt, dass das Meiste seine Berechtigung hat. Doch am Ende muss jeder selbst herausfinden, welche Arbeitsmethode und welcher Stil am besten zu einem passt. Das, was einen Autor interessiert, wenn er mittendrin steckt, steht sowieso nicht in Büchern. Dafür bräuchte es schon einen Gandalf, aber weiße Zauberer sind in diesen Tagen nur noch schwer aufzutreiben.

Tag 3

Ich mag den Montag einfach nicht. Obwohl ich meine Arbeit liebe und es mich nervt, dass ich am Wochenende nichts schreiben kann, (Familie und so), ist der Wochenanfang nicht mein Freund. Vor allem, wenn der Monat gerade beginnt. Da gibt es immer was zum Planen. Meistens kommt es zwar eh anders, aber eine Strategie ist nie verkehrt.
Heute wollte ich eigentlich das Manuskript von meinem Jugendfantasy-Roman weiter korrigieren, doch irgendwie bin ich nicht dazu gekommen. Der Vormittag ist mir einfach abhandengekommen und der Nachmittag ist auch gleich rum. Dabei habe ich meinen Tag nicht im Internet verbummelt.
Gute Planung braucht Zeit. Ich kenne mich ja und nehme mir gerne mehr vor, wie ich bewältigen kann. Deshalb überarbeite ich meinen Planungsentwurf immer mehrmals, bis ich zufrieden damit bin.

Da in diesem Monat eine Woche fix für private Angelegenheiten verplant ist, muss ich in drei Wochen ein heftiges Pensum bewältigen. Am wichtigsten ist mir dabei, dass ich täglich am Roman-Manuskript dran bleibe und ich zwei True Stories an die Agentur schicke. Zum Glück habe ich bereits eine TS geschrieben, die ich nur überarbeiten muss. Das bedeutet. Eine True Story schreiben und dann beide in Form bringen. Für mein E-Book Projekt ist diesen Monat keine Zeit eingeplant. Wenn nichts Unvorhergesehenes dazwischen kommt, schaffe ich meine Aufgaben. So, eine Romanseite könnte vor dem Feierabend noch drin sein.

Tag 2

Ich überarbeite mein Romanmanuskript. Also eigentlich nur die ersten vierzig Seiten, was bei diesem Roman drei Kapitel sind. Dabei durchläuft das Manuskript mindestens drei Korrekturdurchläufe. Erst lese ich es mir laut vor und streich an, was meinen Lesefluss hemmt. Ich achte auf Logikfehler in der Handlung und streiche unnötige Passagen heraus. Es wird immer wieder vorgeschlagen, dass man alle Verbesserungen auf einem Ausdruck machen soll; ich mag das aber nicht. Mir wird das irgendwann zu unübersichtlich. Deshalb übertrage ich die Korrekturen auf den PC und drucke mir das Manuskript erneut aus. Im zweiten Durchlauf konzentriere ich mich auf Grammatikfehler, den Stil und die Rechtschreibung. Das Ganze tippe ich in den PC und lasse das Dokument wieder auf Papier raus.
Ach ja, ich schreibe mit dem »Papyrus-Autor« Schreibprogramm, da es eine fantastische Stilanalyse und Dudenkorrektur hat. Das hilft ungemein. Es ist nach dem Zehn-Punkte-TÜV von Andreas Eschbach aufgebaut. Seine Vorgehensweise kann ich nur empfehlen. Stephen King überarbeitet seine Manuskripte so ähnlich.
Im dritten Durchlauf lese ich mir wieder alles laut durch. Manchmal lasse ich es mir auch vorlesen. Jetzt kommt der Feinschliff. Wo die Geschichte hakt, werden die Kanten abgefeilt. Dann wird es erneut in den PC übertragen, diesmal aber ohne Stilanalyse. Diesen Ausdruck händige ich Testlesern aus, die vielleicht noch Fehler erkennen. Sind deren Anregungen und Verbesserungsvorschläge verarbeitet, ist das Manuskript so weit fertig.

Aus einer Idee, einem Bild, das man mit sich herumträgt, eine Geschichte zu entwickeln und sie aufzuschreiben, ist für mich der Spaß an meiner Arbeit. Das Überarbeiten stellt für mich hingegen die Pflicht dar. Deshalb schiebe ich diese Arbeit gerne vor mir her. Was ja nicht schlecht ist, weil das Manuskript etwas nachreifen kann. Manchmal kommt es mir so vor, wenn ich mich erst nach Monaten ans Korrigieren mache, als würde ich den Text zum ersten Mal lesen. Und es freue mich, wenn ich dabei eine gute Geschichte entdecke. Wie auch immer. Das Überarbeiten, vor allem das Streichen von ganzen Absätzen, ist die wichtigste Arbeit an einem Manuskript. Egal wie zufrieden man mit seinem Text ist, nachdem man ihn geschrieben hat. Wenn man ihn nicht überarbeitet, wird es lediglich eine unfertige Geschichte bleiben. Und das bedeutet: »Nicht verkaufbar!« Gebt es ruhig zu, dass das auch euer Ziel ist. Vielleicht nicht Primär, mir ist der Spaß am Schreiben ebenfalls wichtig. Aber sekundär will jeder Autor sein Manuskript verkaufen. Wenn ihr was auf der hohen Kante habt, wie Stephen King, Petterson, Hohlbein, Rowlin und wie sie alle heißen, die den Literatur-Jackpot geknackt haben, dann könnt ihr ruhigen Gewissens behaupten, dass ihr nicht für das Geld schreibt. Ja, ich gebe es zu. Das war jetzt zynisch. Aber ich darf das. Erstens, das hier ist meine Homepage. Zweitens kann ich mir gut vorstellen, wie viel Arbeit, Zeit, Entbehrungen und Rückschläge es sie gekostet haben muss, um dort hinzukommen, wo sie mittlerweile sind. Ich bin nicht neidisch, sondern bewundere ihr Durchhaltevermögen und bete dafür, dass ich auch damit gesegnet bin. Halleluja, Autorinnen und Autoren! Amen.

Tag 1

Herrgott nochmal ist das schwierig, einen vernünftigen Blogeintrag zu schreiben! Ich habe schon zehn Mal angefangen und das Ganze genau so oft gelöscht. Was will ich hier eigentlich erzählen?
Ich will mit dem Blog meinen Weg bis zu meiner ersten Buchveröffentlichung dokumentieren. Außerdem will ich anderen Autoren zeigen, dass man mit meinem Drei-Säulen-Prinzip sehr wohl eine Familie ernähren kann, auch ohne nebenbei einem herkömmlichen Brotberuf nachgehen zu müssen.

Was ist mein Drei-Säulen-Prinzip?
Nun, Bismarck hatte eins und ich jetzt auch? Der Idee basiert auf der Tatsache, dass man in der Buchbranche nur sehr wackelig auf einem Bein stehen kann. Daher gehen die meisten Autoren nebenbei einer anderen Erwerbsmöglichkeit nach. Ich will aber nie mehr in einem schlecht bezahlten Nebenjob die Böden wischen, und meine hart erarbeitete Freiheit will ich auch nicht mehr aufgeben. Leider ist die Chance, mit seinem Erstlingswerk einen Platz in den Bestsellerlisten zu erzielen, gering. Außerdem vergeht mindestens ein Jahr, bis ein Buch geschrieben, überarbeitet, lektoriert und schließlich veröffentlicht wird. Ich habe nicht im Lotto gewonnen und auch keinen reichen Onkel beerbt. Bis mein Roman also herauskommt, sind meine Kinder entweder verhungert oder erfroren.
Was ist die Lösung, bis ich meinen Bestseller geschrieben habe? Richtig, ich erweitere mein Geschäftsfeld um zwei Sparten (Säulen).  Viele Handwerksbetriebe arbeiten heute so und bieten nicht nur eine Leistung an, sondern ein komplettes Rundumsorglospaket. Ich will meinen (Schreib-) Handwerksbetrieb auch auf mehrere Säulen stellen. Vielleicht nur so lange, bis sich ein Segment als das lukrativste herauskristallisiert. Wie auch immer …
… meine drei Säulen sind:
1. Romane (als Print, auf dem etablierten Weg, über Agenten und Verlag, in den Buchhandlungen zum Verkauf)
2. E-Book (Heftromane, Anthologien; im Selbstverlag; Quantität mit Qualität)
3. Gebrauchsliteratur (True Stories, die in den Zeitschriften des Kelterverlags veröffentlicht werden).

Ob das so funktioniert, muss ich noch beweisen. Es hört sich nämlich einfacher an, als es tatsächlich ist. Hauptgrund dafür ist das Schreiben selbst, (dazu zähle ich auch das Überarbeiten der Geschichten), denn es ist sehr zeitaufwendig. Das treibt einen manchmal an den Rand der Verzweiflung; vor allem, wenn auf dem Bankkonto Ebbe herrscht. In den vergangenen zweieinhalb Monaten stand ich mehr als einmal kurz davor, das Handtuch zu werfen. Ich arbeite fünf Tage die Woche. Täglich von neun Uhr Vormittag, bis mittags um ein Uhr; und dann nochmal von Halbdrei, bis Halbsechs. Mindestens einmal in der Woche lege ich eine Spätschicht ein und arbeite von einundzwanzig Uhr bis etwa dreiundzwanzig Uhr. Ich weiß das so genau, weil ich meine Arbeitsstunden aufschreibe. Und ich schwöre euch, es ist wirklich, wirklich frustrierend, wenn man zwischen dreißig und achtunddreißig Stunden in der Woche schuftet, aber am Ende des Monats nichts aufs Konto kommt. Trotzdem würde, bzw. müsste ich noch mehr arbeiten, aber das lässt der ganz normale Alltagswahnsinn nicht zu. (Hier sei angemerkt, dass ich meine Arbeit liebe und mir keinen schöneren Beruf vorstellen kann.)
Seit Mitte Januar schrieb ich eine True Story und eine Kurzgeschichte für eine Anthologie, außerdem habe ich drei Geschichten aus dem Vorjahr überarbeitet. Das ist nicht schlecht, aber meiner Jahresplanung hinke ich dennoch hinterher. Ich finde, dass meine Planung realistisch ist, aber um die Ziele zu erreichen, darf ich mich künftig nicht mehr von Zweifeln ablenken lassen. Sie sind die größten Zeiträuber. Sie verleiten einen dazu, im Internet zu surfen, während man eigentlich produzieren, oder korrigieren sollte. Wie auch immer, die Realität hat mich gestern meine Jahresplanung überdenken lassen. Es sieht machbar aus, ob sie auch realisierbar ist, ist eine andere Frage.
Jahresplanung:
1. Mit den überarbeiteten Kapiteln meines Romans auf die Suche nach Literaturagenten gehen. (Wenn es zu einem Vertragsabschluss kommt, den Roman fertig schreiben). Mein Ziel ist jedenfalls die Veröffentlichung des Jugendfantasyromans im Jahr 2018.
2. Im Herbst will ich mein erstes E-Book herausbringen, (13 unheimliche Kurzgeschichten); die ersten zwei Geschichten habe ich schon
3. Tja, und damit wenigstens ein bisschen Geld in unsere Haushaltskasse kommt, muss ich jeden Monat mindestens 1,5 True Stories schreiben.

Erst fand ich keinen Anfang und jetzt kein Ende. Es ist länger geworden, als ich dachte, aber was solls. Ist ja mein Blog, da kann ich machen, was ich will. Und jetzt nehme ich wieder meinen Rotstift zur Hand und überarbeite meine Romanleseprobe weiter. Nach der Mittagspause, mein Sohn kommt gerade aus dem Kindergarten.

Ich bin wieder auf dem Weg!

Anfang September bin ich in mein Schreibhaus zurückgekehrt, – und ich liebe es! An jedem Werktag arbeite ich fünf bis sieben Stunden in meinem Büro. Es tut so gut, wieder in die Tasten zu hauen. Wegen den Bauarbeiten, unserem Umzug und natürlich, weil meine Familie und ich eine Pause brauchten, kam ich für zweieinhalb Monate nicht zum Schreiben; wirklich zu keiner Zeile, nicht mal in meinem Tagebuch. Im August, als wir bereits in der frisch sanierten Wohnung wohnten, hatte ich echte Entzugserscheinung. Schreibentzug ist eine harte Folter für mich. Das Tagebuchschreiben ist mir wichtig, um reflektiert zu bleiben und um den Kopf für die Arbeit frei zu bekommen. Nun gut, es musste sein, sonst hätten wir jetzt nicht ein so schönes Zuhause. Mittlerweile bin ich gut dabei, die verlorene Zeit aufzuholen. Schritt für Schritt nähere ich mich den Zielen meiner Jahresplanung. Seit September konnte ich zwei Geschichten schreiben, die mir schon lange unter den Nägeln brannten. Die sind in Kürze auf der Homepage zu finden. Außerdem überarbeitete ich eine neue True Story und die Agentur hat sie genommen. Wann sie erscheint, weiß ich nicht, wahrscheinlich erst nächstes Jahr. Für meinen Jugend-Fantasy-Roman habe ich die Leseprobe fertig geschrieben, mit der ich dann auf Verlagssuche gehen will. Allerdings warte ich mit der Überarbeitung, bzw. ich komme zurzeit nicht dazu, das Manuskript zu korrigieren. Diese Woche habe ich mit einem neuen Romanprojekt angefangen. Den Plot für den Mystery-Krimi habe ich bereits erarbeitet und schreibe seit gestern an der Leseprobe. Die will ich zeitnah bei einem lokalen Verlag einreichen, der bereits ein Grundinteresse für den Genremix gezeigt hat. Viel zu tun und das ist gut so. Jetzt müsste ich nur noch jemanden finden, der mich für die Stunden im Büro bezahlt, damit der Kühlschrank voll bleibt. Aber das ist ein anderes Thema. Ich bin zuversichtlich, dass meine Arbeit auch Früchte tragen wird. (Irgendwann schreibe ich über die Selbstzweifel eines Autors, den inneren Zensor und wie ich mir positive Gedanken bewahre, wenn das Konto leer ist).
Am 05.11. war ich auf der ersten Regensburger Buchmesse „RegensBuch“, und ich war sehr begeistert. Die Messe ist klein, aber für mich und meine augenblicklichen Bedürfnisse, war sie in genau der richtigen Dimension. Ich kam gut ins Gespräch und habe ein paar nette Kontakte knüpfen können. Mein Hauptanliegen, auf der Messe andere Autoren zu treffen, hat sich erfüllt. Am Veranstaltungsort, dem Degginger Haus, gibt es eine Autorengruppe, die dort einmal im Monat ihren Stammtisch hat. Ich freue mich darauf, sie näher kennenzulernen. Tja, für meine Projekte und Ideen, fand ich zwei/ drei Verlage auf der Messe, deren Verlagsprogramm passen könnte. Allerdings habe ich Literaturagenten auf der RegensBuch vermisst.
Soweit so gut. Jetzt nutze ich den trüben November, um am Mystery-Krimi zu arbeiten.

Schreibhaus

© Sebastian Janowitz 2016

© Sebastian Janowitz 2016

Ich sitze gerade in meinem Schreibhaus. Ziemlich cool! Es ist zwar „nur“ ein Gartenhaus, aber ich hab es mit eigenen Händen aufgebaut und arbeite dort seit Januar regelmäßig. Im Winter war es bitterkalt und jetzt im Frühling kann es darin schon mal sehr warm werden. Das macht mir aber nichts aus. Als draußen Minusgrade herrschten, sorgte mein Heizlüfter für wohnliche zwanzig Grad; und wenn jetzt die Sonne aufs Dach brennt, dann öffne ich einfach die großen Fenster und Türen. Außerdem hat das Haus stärkere Wände, als normale Gartenhäuser. Weitere Dämmstoffe liegen bereits parat und das Holz zum Innenausbau ist bestellt, was das Raumklima noch verbessern wird.

© Sebastian Janowitz 2016

© Sebastian Janowitz 2016

Im Augenblick ist mein Häuschen sehr spartanisch eingerichtet. Zwei Tische, zwei Stühle, eine Schreibtischlampe und ein Fotokalender, das wars dann auch schon. Ich finds Klasse. Keine Ablenkung, ich kann mich auf meine Arbeit konzentrieren. Ich hoffe, dass ich das auch nach dem Ausbau so beibehalten kann. Ins Internet komm ich mit meinem momentanen Arbeitsgerät auch nicht, was nicht verkehrt ist. Jedenfalls spricht meine Produktivität dafür, die ich seit Januar an den Tag lege. Jedenfalls solange meine Zeiträuber nicht zuschlagen.
Diese Banditen rauben mir seit gut drei Jahren wertvolle Schreibzeit. Aber trotzdem liebe ich sie. Meine Räuber sind die Wohnung, die ich gerade saniere und meine Familie, die sich in den vergangen drei Jahren um zwei Mitglieder erweitert hat. Manchmal frage ich mich, ob es eine kluge Entscheidung von uns war, alles gleichzeitig in Angriff zu nehmen. Ich meine damit, mit meiner Freiberuflichkeit durchzustarten, zwei Kinder zu bekommen und in einem über hundert Jahre alten Bauernhof eine Wohnung von Grund auf zu sanieren. Klar steht meine Familie an erster Stelle und da wir unbedingt mit unseren Kindern aus unserer Stadtwohnung raus wollen, um mit ihnen aufs Land zu ziehen, steht an zweiter Stelle der Wohnungsumbau. Was deshalb in den vergangen Jahren oft zurückstecken musste war logischerweise meine Karriere, bzw. mein Schreibhandwerk. Aber mit dem Umbau befinden wir uns bereits auf der Zielgeraden und unser Ältester kommt im September in den Kindergarten. Es ist also absehbar, ab wann mir mehr Schreibzeit zur Verfügung steht. Bis dahin nehme ich gerne in Kauf, dass ich nicht so viel Schreiben kann, wie ich könnte, weil ich was auf der Baustelle zu tun habe. Wie heute, aber für eine Stunde bleibe ich noch in meinem Schreibhaus und überarbeite die True Story, die ich meinem Agenten seit März schuldig bin.

Jetzt geht´s los!

Hat ja nur über ein Jahr gedauert, bis ich endlich einen Artikel in meinem Blog veröffentliche. Warum ich so lange dafür gebraucht habe, ist eine andere Geschichte. Jetzt will ich erst erklären, warum ich diesen Blog schreiben will und weshalb er: „mein Weg zum Schriftsteller“ heißt.
Warum also: „Weg zum Schriftsteller“? In meiner Vita steht doch, dass ich als Autor bereits Geld verdiene? Ab wann darf man sich Schriftsteller nennen? Und ist Autor und Schriftsteller nicht dasselbe? Nun, diese Themen sind in Fachkreisen längst zu philosophischen Fragen ausgewachsen. Ich für meinen Teil sehe diese Suche nach der richtigen Antwort, wie die Frage nach dem Sinn des Lebens. Das muss jeder für sich klären.
Ich grenze die Begriffe voneinander ab. Im Augenblick sehe ich mich als Autor, weil ich überwiegend kurze Texte schreibe und Gebrauchsliteratur veröffentliche. Das ist für mich keine Abwertung meiner Arbeit, ganz im Gegenteil. Geschichten in komprimierter Form zu erzählen, ist Schwerstarbeit.
Ein Schriftsteller schreibt und veröffentlicht nach meiner Auffassung alles; aber vor allem Romane. Die Betonung liegt für mich dabei auf: veröffentlicht. Klar, ich habe schon ein Buch geschrieben, aber bis dato liegt es in keiner Buchhandlung zum Verkauf. Der ein oder andere sieht das jetzt vielleicht als Haarspalterei. Ich werde auf meine Visitenkarten trotzdem erst Schriftsteller drucken, wenn ein Roman von mir im regulären Buchhandel erscheint und gekauft wird. Vielleicht geh ich sogar einen Schritt weiter in meinem Selbstverständnis. Erst, wenn ich meine Familie alleine mit meinem Schreibhandwerk ernähren kann, werde ich mich tatsächlich als Schriftsteller empfinden. Bis dahin bleibt die Bezeichnung Autor auf meiner Karte stehen, was ja auch nicht schlecht ist.

Tja, und deshalb befinde ich mich erst auf dem Weg zum Schriftsteller, und diesen verschlungenen Pfad durch den Literaturbetrieb, will ich in diesem Blog dokumentieren; für mich und für jeden, den das interessiert. Ich bin selbst gespannt, wohin meine Reise führt.